Das Pfarr- und Wallfahrtsmuseum

Schon vor der Jahrtausendwende kursierte unter engagierten Bürgern der Pfarrgemeinde die Idee zur Gründung eines Pfarr- und Wallfahrtsmuseums. Ziel war es, die kostbaren Schätze, allen voran das Silber-Reliquien-Altärchen des Pfarrers Peter Grillinger aus dem Jahre 1443, angemessen der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Der sensationelle Fund des "Stille-Nacht" Autographen brachte zusätzlich Motivation in das Unterfangen.

Mit Unterstützung des allseits beliebten Pfarrers Josef Matzinger, der Räumlichkeiten im Pfarrhof zur Verfügung stellte, dem Engagement unzähliger ehrenamtlicher Helfer und nicht zuletzt der finanzkräftigen Hilfe vieler Stifter gelang schließlich das Werk. 2002 wurde das Museum ersmtals geöffnet und 2003 mit dem "Salzburger Museumsschlüssel" ausgezeichnet.


Der Autograph

1995 brachte für Mariapfarr eine kleine geschichtliche Sensation: Ein Autograph aus einem Nachlass konnte nach gründlichen wissenschaftlichen Untersuchungen eindeutig Joseph Mohr zugewiesen werden.

Vor allem das Datum darauf sorgte für Aufsehen, offenbarte es der Fachwelt doch das wahre Entstehungsdatum und auch den Entstehungsort des weltbekannten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht". Die auf dem Autograph angegebene Jahreszahl 1816 und die Anmerkung "Coadjutor" weist eindeutig auf die Entstehung in Mariapfarr hin, wo Joseph Mohr 1816 eben als solcher tätig war.

Beigefügt ist der Vermerk "m.ia." = "manu propria" ("mit eigener Hand"), was die persönliche Urheberschaft Joseph Mohrs eindeutig beweist. Das Entstehungskapitel von "Stille Nacht, Heilige Nacht" mußte damit völlig neu geschrieben werden.


Joeph Mohr

Joseph Mohrs Vater - Franz Mohr - stammte aus Mariapfarr, Joseph Mohr selbst wurde aber in Salzburg geboren. Seine Mutter Anna Schoiber stammte aus Hallein. Nach einer von seinem Gönner Domchorvikar Hirnle ermöglichten Ausbildung am akademischen Gymnasium in Salzburg studierte er Theologie.

Am 21.August 1815 wurde er im Dom zu Salzburg zum Priester geweiht. Seinen ersten Posten als Kooperator (damals "Koadjutor") trat er im Jahre 1815 in Mariapfarr an wo er bis zum Jahre 1817 verblieb. Im Jahre 1816 verfasste er den Text zum Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht".

Kleine Kuriosität: Pfarrer Mühlbacher, der Schöpfer des Kriegerdenkmals hat es sich nicht nehmen lassen, der Mariapfarr Zeit des berühmten Priesters zu gedenken und hat ihn verschmitzt in eine Ecke des Reliefs (an der Ostseite der Kirche) gesetzt, mit der Gitarre in der Hand.